

Die im Herbst 2024 durchgeführte Umfrage des OeAD unter den Geförderten des -Sonderstipendiums Ernst Mach Ukraine hatte zum Ziel, die Qualität der angebotenen Dienstleistungen zu bewerten sowie Einblicke in die allgemeine Situation, Orientierung und Integration der internationalen Studierenden in das österreichische Hochschulsystem zu gewinnen. Insgesamt nahmen rund 560 ukrainische Studierende an der Befragung teil.
Wer sind die Befragten?
Die Mehrheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist weiblich (64 %) und zwischen 20 und 25 Jahre alt (65 %). Über ein Drittel (36 %) studiert Sozialwissenschaften, ein weiteres Viertel (25 %) technische Studienrichtungen. Etwa 73 % befinden sich in einem Bachelor-Studium. Fast die Hälfte (45 %) hat zuvor nicht an einer Hochschule in der Ukraine studiert; 25 % mussten ihr Studium dort unterbrechen. Viele der Studierenden sind mehrsprachig und verfügen über fortgeschrittene Deutsch- und Englischkenntnisse.
Orientierung im Studium: Insgesamt gut, es gibt Optimierungspotenzial bei Vernetzungsmaßnahmen untereinander
Trotz der Unterschiede zwischen dem ukrainischen und dem österreichischen Hochschulsystem verlief die Anpassung insgesamt gut: 84 % der Befragten gaben an, keine größeren Schwierigkeiten bei der Orientierung im Studium gehabt zu haben. Zwei Drittel (65 %) konnten an ihrer Hochschule eine Ansprechperson finden, die sie bei universitären Fragen unterstützte. 45 % der Studierenden verspüren einen hohen psychischen Druck, insbesondere bezüglich der steigenden Lebenskosten und aufgrund finanzieller Schwierigkeiten.
Die Studierenden wünschen sich zusätzliche Maßnahmen wie Informationsveranstaltungen zum österreichischen Universitätssystem, Mentoring-Programme, Netzwerkformate und bessere Vorbereitung auf das Hochschulstudium während des Studiums im Vorstudienlehrgang.

Soziale Integration: mehr Kontakte mit heimischen Studierenden erwünscht
71 % der Studierenden konnten während ihres Aufenthalts ein stabiles soziales Netzwerk aufbauen. Gleichzeitig berichteten 27 % von Schwierigkeiten, insbesondere beim Kontakt mit österreichischen Mitstudierenden. Einige Studierende nennen die hohe Studienbelastung als Grund für ein passives soziales Leben. Besonders geschätzt werden Formate wie Netzwerkveranstaltungen, Rednerclubs sowie Mentoren- und Buddy-Programme zur sozialen Integration.

Bewertung der OeAD-Dienstleistungen sehr gut
Die Qualität der Online-Informationen (Websites, Datenbanken etc.) wurde von den Befragten überwiegend als „sehr gut“ oder „gut“ bewertet. Die überwiegend junge Zielgruppe der Umfrage legt besonders viel Wert auf die Benutzerfreundlichkeit der Bewerbungs- und Stipendienverwaltungsplattformen sowie auf die Nutzung der sozialer Kanäle und Chats für die externe Kommunikation. Die persönliche Unterstützung durch OeAD-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter wird besonders positiv hervorgehoben. Auch die Regionalbüros des OeAD werden für ihre Informations- und Beratungsleistungen gelobt – der persönliche Kontakt vor Ort wird als besonders wertvoll empfunden.
Zukunftsperspektiven
Die Ergebnisse stellen dar, dass diese Gruppe der Studierenden die Transparenz der Prozesse, klare und einfache Kommunikation, Digitalisierung, aber auch persönliche Kontakte sehr wertschätzen. Die Umfrage zeigt ein großes Interesse an weiterführender Beratung – insbesondere beim Einstieg in den österreichischen Arbeitsmarkt. Gefragt sind Angebote zu Themen wie Bewerbung, Vorstellungsgespräche, Arbeitskultur sowie Informationen über Orientierung im Studium, Förder- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Studierenden zeigen eine starke Motivation, ihre im Studium erworbenen Kompetenzen praktisch umzusetzen.
Fazit
Die Umfrageergebnisse unterstreichen die hohe Relevanz und Wirkung des Sonderstipendiums Ernst Mach-Ukraine – sowohl in Bezug auf die individuelle Entwicklung der Studierenden als auch hinsichtlich der erfolgreichen Arbeit des OeAD. Die große Wertschätzung seitens der Studierenden bestätigt die Bedeutung des Programms für deren Zukunftsperspektiven – sei es in Österreich oder in der Ukraine.